Sinuslift: Knochenaufbau im Oberkiefer
Die, hĂ€ufig als âSinusliftâ bezeichnete Sinusbodenaugmentation ist ein Verfahren, mit dem in vielen FĂ€llen ein zu geringes Knochenangebot im seitlichen Oberkiefer ausgeglichen werden kann.
Zu einem zu geringen Knochenangebot kann es kommen, weil sich die Kieferhöhlen zeitlebens vergröĂern und sich immer weiter im Oberkieferknochen ausdehnen.
Voraussetzung fĂŒr den Behandlungserfolg ist eine eingehende Anamnese und Diagnostik vor Behandlungsbeginn. Es sind Infekte, Allergien und Voroperationen abzuklĂ€ren, hierzu kann auch eine Vorstellung bei einem Hals-, Nasen-, Ohrenarzt erforderlich sein. Mit Röntgenaufnahmen wird das ortstĂ€ndige Knochenangebot und die individuelle Anatomie der Kieferhöhle beurteilt.
âOffeneâ oder âExterneâ Sinusbodenaugmentation
Beim Sinuslift wird vom Mundvorhof aus ein Fenster in die knöcherne Kieferhöhlenwand gebohrt, ohne die Schleimhaut, die die gesamte Kieferhöhle auskleidet zu verletzen. Mit entsprechenden Instrumenten kann anschlieĂend die Kieferhöhlenschleimhaut im Bereich, in dem spĂ€ter implantiert werden soll von der knöchernen Innenwand der Kieferhöhle abgelöst werden. Auf diese Weise wird eine Art âLuftblaseâ zwischen knöcherner Kieferhöhlenwand und Kieferhöhlenschleimhaut geschaffen. In diesen Raum wird anschlieĂend Knochenersatzmaterial gefĂŒllt.
Dieses Verfahern wird als âexterneâ oder âoffeneâ Sinusbodenaugmentation bezeichnet und wurde bereits in den frĂŒhen 1980er Jahren beschrieben. Das Verfahren erfordert Erfahrung und Training. In der Hand eines erfahrenen Chirurgen ist das Risiko von Misserfolgen und Komplikationen gering. Es können körpereigener Knochen, natĂŒrliche oder synthetische Knochenersatzmaterialien, auch in Kombination, verwendet werden. Sobald das Ersatzmaterial fest in den Knochen des Oberkiefers eingebaut ist (das ist in der Regel nach vier bis sechs Monaten der Fall), können in den durch den Eingriff verdickten Knochen Implantate inseriert werden.
âGeschlosseneâ oder âCrestaleâ Sinusbodenaugmentation
In geeigneten FĂ€llen kann die Sinusbodenaugmentation mit speziellen Instrumenten direkt ĂŒber einen Bohrstollen und im Idealfall gleichzeitig mit der Implantation erfolgen. Da deutlich weniger Weichteilmobilisierung erforderlich ist, sind auch die im Idealfall zu erwartenden postoperativen Beschwerden geringer. Das Verfahren erfordert eine besondere Erfahrung, um intraoperativ den Operationserfolg zu beurteilen und um ggf. eintretende Komplikationen sicher zu beherrschen. Das Verfahren ist besonders fĂŒr FĂ€lle geeignet, in denen die Implantate im gleichen Eingriff mit der Sinusbodenaugmentation inseriert werden sollen.
Wann können Implantation und Sinusbodenaugmentationen gleichzeitig in einem Eingriff erfolgen?
MaĂgeblich fĂŒr das gleichzeitige Vorgehen ist das vor der Operation vorhandene Knochenangebot. Dieses Knochenangebot sorgt fĂŒr die PrimĂ€rstabilitĂ€t des Implantates. Bei unzureichender PrimĂ€rstabilitĂ€t könnte sich das Implantat vom Knochen lösen und wĂŒrde nicht fest vom Knochen umwachsen werden. Ein solches Implantat mĂŒsste wieder entfernt werden, was einen erheblichen Knochenverlust bedeuten könnte. Man kann bei einer prĂ€operativ vorhandenen Knochenhöhe von mindestens 5 mm (im Einzelfall ist dies auch vom verwendeten Implantat abhĂ€ngig) von einer ausreichenden PrimĂ€rstabilitĂ€t ausgehen.
Mit welchen Komplikationen ist bei der Sinusbodenaugmentation zu rechnen?
In der Operation kann es zu einem Einriss der Kieferhöhlenschleimhaut kommen. In diesen FÀllen kann keine Einlagerung von Knochen oder Knochenersatzmaterial erfolgen. Der Eingriff muss abgebrochen werden und kann zu einem spÀteren Zeitpunkt erneut versucht werden.
Perioperative Infektionen im Operationsbereich können zu einem teilweisen oder vollstĂ€ndigen Verlust des eingebrachten Materials fĂŒhren.
Durch den Eingriff wird das innere Relief des Kieferhöhlenbodens verÀndert. Die Folge können passagere Infekte oder Reizungen der Kieferhöhlen (Sinusitis) sein.
Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel enthĂ€lt nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder âbehandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist nur ĂŒber die Arztsuche möglich. Mehr Informationen finden Sie in unserem Haftungsausschluss fĂŒr Gesundheitsthemen.
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