Ein bis zwei Tage nach der Implantation können leichte Beschwerden auftreten. Sie werden in diesem Intervall mit entsprechender Schmerzmedikation behandelt. Außerdem ist regelmäßiges Kühlen wichtig, um übermäßigen Schwellungen entgegenzuwirken und auch durch die Kälte den Schmerz zu lindern. Dann sollte der Schmerz abklingen. Passiert dies nicht, muss unbedingt erneut der behandelnde Implantologe aufgesucht werden, der dann nach der eigentlichen Ursache forscht. Der Schmerz ist möglicherweise nur Symptom für das eigentliche, tiefgreifendere Problem. Hier reicht eine einfache Schmerzbehandlung nicht aus.
Warum bekommt man Schmerzen am Implantat?
Jedes Zahnimplantat stellt zunächst einen Fremdkörper für den jeweiligen Kieferknochen dar. In der Regel lassen Kiefer und Umgebungsgewebe das Implantat aber problemlos einheilen. Es kommt aber vor, dass der Körper den Fremdkörper nicht akzeptiert und mit einer Entzündung reagiert, die dann zu Schmerzen führen kann die über die üblichen Beschwerden hinausgehen. Normalerweise passiert das nicht, da zwar das Implantat als fremdes Material in den Knochen eingebracht wird, aber nicht als solches vom Körper erkannt wird und für gewöhnlich komplett in den Kieferknochen einheilt (Osseointegration). Ist das nicht der Fall und kommt es – insbesondere nachdem die Beschwerden der ersten Tage nach Implantation schon abgeklungen sind – zu erneuten Schmerzen, weist dies auf eine beginnende Entzündung und den möglichen Implantatverlust hin.
Bei der erforderlichen Untersuchung wird der Implantologe genau nach dem Schmerzbild fragen, z.B. „Wo genau verspüren Sie den Schmerz?“, „Seit wann besteht der Schmerz schon?“ oder „Wie stark ist der Schmerz auf einer Skala von 1 bis 10?“. So grenzt der Arzt oder Zahnarzt die möglichen, zugrundeliegenden Erkrankungen ein und kann sich der Ursache nähern.
Er wird auch die Implantatumgebung untersuchen und gegebenenfalls eine Röntgenuntersuchung veranlassen und weitere Behandlungsmaßnahmen einleiten.
Wie machen sich Schmerzen am Implantat bemerkbar?
Der Schmerz kann je nach Krankheitsbild verschiedene Formen und Lokalisationen annehmen, die von entscheidender Bedeutung sind. Er kann z.B. wandern oder bei einer Nervschädigung im Rahmen der Operation, in andere Regionen des Gesichts ausstrahlen und hier ein Taubheitsgefühl hervorrufen. Typische Schmerzqualitäten bei einer Entzündung im Kiefer sind z.B. dumpfe ziehend und klopfend, mit einer Zunahme unter Belastung. Auch der genaue Ort des Schmerzes ist entscheidend. Liegt er genau um den Implantatkörper herum, könnte eine fortgeschrittene Periimplantitis vorliegen oder liegt er in der darüberliegenden Schleimhaut, könnte das lediglich Ausdruck einer übermäßigen Schleimhautreizung sein. Mit Hilfe dieser vielfältigen Informationen kann der Implantologe in der Regel schon sehr genau abschätzen, was die eigentliche Ursache ist. Bestätigt sich diese im Laufe der weiteren Diagnostik, kann eine Therapie eingeleitet werden.
Was sind die Hauptursachen für Schmerzen am Zahnimplantat?
Ist das Implantat schon lange im Kiefer sind für Schmerzen am Zahnimplantat meist Entzündungen verantwortlich. Diese entstehen unter anderem durch bakterielle Beläge um das Implantat herum und breiten sich, insbesondere wenn die umgebende Schleimhaut nicht fest verwachsen ist, immer weiter aus. Man spricht dann von Periimplantitis. Diese wird in der Regel zunächst mit lokalen Maßnahmen und – abhängig vom Fortschreiten – chirurgisch behandelt. In der Regel macht diese Entzündung aber kaum Schmerzen. Schmerzen und Beschwerden können aber durch Reaktionen der Implantatumgebung auftreten.
Der Oberkieferknochen befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Kieferhöhle, welche eine der Nasennebenhöhlen ist. Hier kann es sein, dass Implantate in der Nähe der Kieferhöhle eine Infektion über diese fortleiten können oder, dass Fremdkörper, wie Zementüberschüsse in die Kieferhöhle gelangen und ebenfalls eine Infektion hervorrufen. In diesem Fall müssen die Fremdkörper chirurgisch entfernt und die Infektion medikamentös behandelt werden.
Im Unterkiefer kann der sensible Nervus mandibularis durch das Implantat gereizt oder gar geschädigt werden, wenn eine direkte Beziehung zwischen Implantat und Nervenkanal vorliegt. Weiterhin, aber nur sehr selten, können sogenannte Narbenschmerzen auftreten. Diese sind bedingt durch spezielle Schnittführungen im Rahmen der OP und können undefinierte Schmerzen am Implantat hervorrufen.
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist nur über die Arztsuche möglich. Mehr Informationen finden Sie in unserem Haftungsausschluss für Gesundheitsthemen.
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